Leistungen
Die kurecon Kulturgutrettungscontainer ist spezialisiert auf das adaptive Gefrierverfahren.
Diese Schädlingsbehandlung ist Bestandteil des IPM(Integrated Pest Management) und wird dann eingesetzt, wenn Schäden am Sammlungsgut durch Insektenaktivitäten auftreten.
Das Gefrierverfahren wird angewandt, wenn alternative Eindämmungsmethoden keine akzeptable Abhilfe leisten können und der Einsatz schnell und wirtschaftlich erfolgen muss.
Die kurecon Kulturgutrettungscontainer sind für eine Schimmelinaktivierung ausgelegt.
Dabei werden Schimmelbelastete Kulturgüter im Container kontrolliert hohen Ozonkonzentrationen ausgesetzt, was zur Inaktivierung des Schimmelbefalls führt.
Durch die hohe, aber kurze Ozonbehandlung werden die Kulturgüter nicht geschädigt.
In den kurecon Kulturgutrettungscontainer ist eine kurz- oder langfristige klimatisierte Lagerung von Kulturgütern möglich. Die Container können dazu auf einen exakten Zielwert programmiert werden und diesen dann nach Wunsch des Kunden kontinuierlich einhalten.
Die Kulturgutrettungscontainer können dazu mit einer Sicherheitsausstattung, Klimamonitoring und Schallschutzvorkehrung ausgestattet werden.
Die klimatisierte Lagerung kann dabei kurzfristig für Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen genutzt werden oder auch langfristig für Auslagerungen von Sammlungen.
Für die kurecon Kulturgutrettungscontainern bietet iconyk einen kompletten Logistik- und Beratungsservice an. Dazu werden nach Anforderung des Kunden die Container an unterschiedliche Standorte geliefert, ausgestattet und in Betrieb genommen.
Geschichte
Entwicklung am Fraunhofer IBP
2012 wurde durch Maruchi Yoshida zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) die Kulturgutrettungscontainer entwickelt. Dafür wurden Reefer CA Übersee Container mit technischen Verbesserungen versehen, damit mit Ihnen alle klimatischen Parameter möglich wurden. Zudem wurde eine technische Ausstattung zur Versorgung von Kulturgütern entwickelt und eine Dienstleistungsmatrix zur Versorgung von Kulturgütern entwickelt.
Lübeck
2012 fand der erste Einsatz der Kulturgutrettungscontainer auf der Stadtgrabung in Lübeck zur Rettung eines Nassholzfundes statt. Bei den Hölzern handelte es sich um einen Keller aus der frühen Hansezeit Lübecks. Die Hölzer wurden in den Containern unter den gleichen Bedingungen wie unter der Erde konserviert und warteten dort auf die finale Konservierung.
Gründung
Am 14.02.2013 wurde kurecon durch Maruchi Yoshida gegründet. Damit war es möglich mit 3 ausgestatteten Kulturgutrettungscontainern und einer Dienstleistungsmatrix Kulturgüter in Notfällen, bei Ausgrabungen, bei den Umzügen oder im Alltag zu versorgen.
Exist Förderung und Zweiter Einsatz
Ende 2013 bekam Maruchi Yoshida für kurecon eine EXIST Gründungsstipendium durch das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Im gleichen Jahr wurde der nächste Einsatz für die Kulturrettungscontainer möglich. Für die Landesausstellung im Oberösterreichischen Landesmuseum Linz wurden für Grabung für das UNECO Welterbe-Projekt Pfahlbauten Kulturgutrettungscontainer für die Versorgung von Nassholzfunden aus dem Mondsee / Seewalchen benötigt.
Frankfurt
2014 kam dann schnell der dritte Einsatz für die Kulturgutrettungscontainer hinzu. Für das Historische Museum in Frankfurt mussten kontaminierte Kulturguter gereinigt und aufgearbeitet werden. Dazu wurde zur Zwischenlagerung ein kurecon Container eingesetzt.
MONUMENTO Salzburg
Auf der Messe MONUMENTO in Salzburg 2015 präsentierte kurecon zusammen mit dem Oberösterreichischem Landesmuseum und dem Kuratorium Pfahlbauten auf einen Stand die Ergebnisse der Grabung, Versorgung und Konservierung der Pfahlbauten Funden aus dem Attersee und Mondsee. Die Messe nutze kurecon, um mit einem Container vor Ort die Technik und die Dienstleistungen vorzustellen, eine wichtige Netzwerkveranstaltung für kurecon.
Köln
Auf dem Tag der Offenen Tür des Historischen Archivs in Köln präsentierte kurecon den Kulturgutrettungscontainer 2015 auf dem Gelände des Restaurierungs- und Digitalisierungszentrums (RDZ). Hier wurden die Möglichkeiten des Containers und der Dienstleistungen einem interessierten Publikum und der Archivwelt präsentiert
Stockholm
Ab dem Jahr 2017 begann kurecon mit der technischen Adaptierung der Kulturgutrettungscontainer als Integrated Pest Management Freezer (IPM Freezer). Die Notwendigkeit der Schädlingsbekämpfung an Kulturgütern durch das kontrollierte Freezer Verfahren wurde immer wichtiger, da die Bedrohung insbesondere durch die Papierfische kontinuierlich anstieg. Auf der IPM Integrated Pest Management for Cultural Heritage Konferenz 2018 in Stockholm präsentierte Maruchi Yoshida für kurecon die Ergebnisse dieser Entwicklungen.
Landsberg am Lech
Nach der Entwicklung des IPM Freezer erfolgte 2019 der erste Einsatz für das Stadtarchiv in Landsberg am Lech. Die Bestände des Stadtarchivs wurden für den Umzug aus dem Historischen Archiv in Landsberg in das neue Archiv durch einen Kulturgutrettungscontainer einer IPM-Behandlung unterzogen. Auch für die Schimmelbehandlung, Reinigung und Umverpackung organisierte kurecon ein Team aus Restauratoren für das Stadtarchiv.
Villa Vigoni
Noch innerhalb der CoVod-19 Pandemie wurde ein neuer Auftrag für kurecon möglich, für die Sanierung der Villa Vigoni am Comer-See sollte die komplette historische Innenausstattung klimatisiert neben der Villa gelagert und durch eine IPM-Behandlung versorgt werde. Dafür organsierte kurecon die Anlieferung und Versorgung von 3 Kulturgutrettungscontainern nach Menaggio, eine besondere Herausforderung bei diesem Standort in der nördlichen Lombardei.
München
2021 konnte kurecon für die Münchner Lokalbaukommission und das Münchner Stadtarchiv wichtige Bestände nach einem Wasserschaden sichern, eine Schimmelbekämpfung durchführen und konserviert und neu verpackt zurückführen. Kurecon organsierte den gesamten Ablauf und hat sich damit endgültig als Anbieter einer Gesamtversorgung etabliert, wobei Konservierung, Logistik und Projektsteuerung komplett aus einer Hand angeboten werden.
DBU
2022 erhält kurecon eine Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für die Weiterentwicklung der Kulturgutrettungscontainer zum Einsatz von Ozon als Schimmelbekämpfungsmaßnahmen.
Museums- und Archiveinsätze
Die kurecon Container werden am Standort Holzkirchen immer öfter für IPM-Einsätze für Museen und Archive genutzt, aber auch Transporte für Einsätze vor Ort werden häufiger, z.B. in Darmstadt, Mainz und Bernried.
Weiterer Containerstandort
kurecon bezieht einen weiteren Containerstandort in Bremen, die Anzahl der verfügbaren Kulturgutrettungscontainer steigt. Es werden größere Einsätze für die Inbetriebnahme von Sammlungszentren und Zentraldepots vorbereitet.